„Rote Rosen“ sorgt für Unmut – Babygeschrei statt Herzschmerz? Fans sind genervt
Seit über zwei Jahrzehnten zählt die beliebte Telenovela „Rote Rosen“ zu den festen Größen im Nachmittagsprogramm der ARD. Die Serie aus Lüneburg steht für klassische Daily-Soap-Themen wie Liebe, Verrat, Familienkonflikte und große Emotionen – ein Erfolgsrezept, das dem Format eine treue Fangemeinde beschert hat. Doch in den letzten Wochen scheint sich die Stimmung zu kippen: Der aktuelle Handlungsstrang rund um Baby Olivia sorgt bei zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern für Frust – und das ziemlich lautstark.
Zwischen Seifenoper und Seelenerholung – was „Rote Rosen“ eigentlich sein sollte
Für viele Fans ist „Rote Rosen“ mehr als nur seichte Unterhaltung: Es ist ein fester Bestandteil des Tages, eine willkommene Auszeit vom Alltag. Zwischen 14:10 und 15:00 Uhr lädt die Serie ein zum Eintauchen in eine Welt, in der man sich über Herzensangelegenheiten und überraschende Wendungen echauffieren oder freuen kann – stets im überschaubaren Rahmen und mit liebgewonnenen Charakteren.
Doch was passiert, wenn genau dieses Konzept – das emotionale Gleichgewicht aus Drama und Entspannung – aus der Balance gerät?
Instagram als Ventil: Die Fans machen ihrem Ärger Luft
Unter einem kürzlich veröffentlichten Instagram-Beitrag von „Rote Rosen“ zur laufenden Episode ist die Empörung deutlich spürbar. Ein großer Teil der Kommentare richtet sich gegen die aktuelle Storyline rund um Baby Olivia, dem Kind von Valerie und Simon. Der Kern des Problems: Das ständige Babygeschrei, das viele Fans nicht nur als störend, sondern als regelrecht unangenehm empfinden.
Eine Zuschauerin bringt es auf den Punkt: „Bitte keine Folgen mehr, in denen fast durchgehend ein Baby schreit. Ich möchte mich gerne am Nachmittag entspannen, wenn ich ‚Rote Rosen‘ gucke.“ Auch andere stimmen ein und fragen sich: „Wer schreibt so ein blödes Drehbuch?“
Dabei wird nicht nur die inhaltliche Entscheidung, sondern auch die Umsetzung kritisiert. In mehreren Szenen sei offensichtlich keine echte Säuglingsdarstellerin, sondern lediglich eine Puppe im Einsatz – für viele wirkt das unecht, aufgesetzt und schlichtweg billig. „Dieses Theater um Olivia ist einfach grausam, und immer dieses künstliche Geschrei von der Puppe – schrecklich“, so ein weiterer Kommentar.
Ein ungewollter Bruch mit den Sehgewohnheiten
Viele Zuschauer*innen empfinden den aktuellen Plot als zu nervenaufreibend für ein Format, das eigentlich durch emotionale Nähe, Vertrautheit und einen gewissen „Wohlfühlfaktor“ glänzen soll.
Anders als andere Telenovela-Momente – etwa eine ungewollte Affäre oder eine verpasste Chance auf das Liebesglück – bringt dieser Erzählstrang wenig romantische Dynamik und stattdessen viel akustisches Unbehagen. Es scheint, als hätten sich die Drehbuchautor*innen hier zu weit vom bewährten Rezept entfernt.
Die Sommerpause als Gelegenheit zur Neujustierung?
Für viele dürfte die aktuell eingeläutete Sommerpause also nicht nur ein regulärer Sendeunterbruch, sondern auch eine willkommene Atempause sein. Am Freitag, dem 27. Juni 2025, lief die letzte neue Folge, bevor sich „Rote Rosen“ in eine rund neunwöchige Kreativpause verabschiedete. Die ARD nutzt diese Zeit, um Spielfilme und Sportveranstaltungen wie die Tour de France ins Nachmittagsprogramm zu rücken. Eine nachvollziehbare Entscheidung – immerhin ist das Feedback aus der Community mehr als eindeutig.
Ab dem 1. September 2025 kehrt die Telenovela dann mit neuen Folgen zurück auf die Bildschirme. Für die Autoren also ein klarer Handlungsauftrag, die nächsten Kapitel etwas harmonischer, glaubwürdiger und vor allem weniger ohrenbetäubend zu gestalten.
Kritik ist nicht neu – aber selten so geballt
Unzufriedenheit mit Handlungssträngen gab es in der über 20-jährigen Geschichte von „Rote Rosen“ immer wieder. Mal wurden Charaktere als zu eindimensional, mal Beziehungen als unrealistisch kritisiert. Doch das Ausmaß an Unmut, das sich aktuell äußert, ist ungewöhnlich stark.
Es zeigt sich, dass die Community nicht nur zuschaut, sondern mitgestaltet – wenn auch nicht direkt, so doch durch deutliches Feedback in den sozialen Medien. Und das ist in der heutigen Serienlandschaft ein wertvoller Kompass für Produzenten und Autoren.
Was bleibt: Hoffnung auf einen Kurswechsel
Viele Fans hoffen nun, dass mit dem Neustart im Herbst eine frische, stimmigere Handlung Einzug hält. Vielleicht eine neue Romanze, ein Familiendrama mit Tiefgang oder ein altbekannter Charakter, der zurückkehrt. Eines scheint sicher: Weniger Babygeschrei, mehr Gefühl, bitte – so die einhellige Meinung in der Community.
Die ARD hat nun Zeit, die gesammelte Kritik intern zu reflektieren. Denn „Rote Rosen“ lebt nicht nur von Drehorten und Dialogen, sondern vor allem vom emotionalen Mitfiebern – und das gelingt am besten, wenn man seine Zuschauer ernst nimmt.
Fazit: Zwischen Enttäuschung und treuer Hoffnung
„Rote Rosen“ hat in den letzten Wochen ungewohnt negative Resonanz ausgelöst. Die aktuelle Storyline rund um Baby Olivia, die mit übertriebenem Geschrei und einer Puppe als Darstellerin wenig überzeugte, hat viele Fans eher abgeschreckt als mitgenommen.
Dennoch bleibt die Loyalität vieler Zuschauer*innen bestehen. Die Vorfreude auf neue Geschichten im Herbst ist spürbar, ebenso die Hoffnung, dass die Autoren künftig wieder stärker auf Charaktertiefe, emotionale Feinfühligkeit und glaubwürdige Entwicklungen setzen.
Für die Zeit der Sommerpause heißt es jetzt: Durchatmen – im besten Fall ohne Puppengebrüll. Und vielleicht entdecken einige „Rote Rosen“-Zuschauer währenddessen neue Lieblingsformate – etwa beim Radrennen der Tour de France oder in der ARD-Mediathek. Doch spätestens im September wird Lüneburg wieder zur Bühne für neue Rosen-Geschichten. Hoffentlich dann mit einem besseren Drehbuch – und etwas mehr Ruhe im Kinderzimmer.