ARD streicht „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ für zwei Monate – Fans müssen im Sommer stark sein
Für eingefleischte Fans der beliebten Telenovelas „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ bringt der Sommer 2025 eine herbe Enttäuschung. Denn die ARD hat entschieden, beide Erfolgsserien im Juli und August aus dem Programm zu nehmen. Grund dafür ist eine deutliche Sparmaßnahme, die den Sender zu einschneidenden Programmänderungen zwingt – und die ausgerechnet zwei der treuesten Zuschauerschaften trifft.
Sommerpause statt Serien-Alltag: ARD stoppt neue Folgen
Die Entscheidung, auf das tägliche Drama rund um Liebe, Intrigen und Herzschmerz für zwei Monate zu verzichten, kam für viele Zuschauer unerwartet. Während man sich sonst auf die festen Ausstrahlungszeiten am Vormittag beziehungsweise frühen Nachmittag verlassen konnte, heißt es nun: Zwangspause bis September. Die ARD begründet den Schritt offiziell mit einer Neustrukturierung des Programms in den Sommermonaten, in denen generell niedrigere Einschaltquoten verzeichnet werden.
Statt frischer Telenovela-Folgen setzt der öffentlich-rechtliche Sender nun auf Sportübertragungen, Filme und gelegentliche Wiederholungen, um die entstandene Lücke zu füllen. Dabei stehen vor allem leichte Komödien oder thematisch verwandte Formate im Mittelpunkt – doch an den emotionalen Tiefgang und die routinierte Bindung von „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ kommen sie für viele nicht heran.
Montag wird Komödientag – doch die Quoten hinken hinterher
Gleich zu Beginn der Sommerpause, am Montag, dem 30. Juni, wagte die ARD einen Testlauf mit alternativen Inhalten. Gesendet wurden zwei Fernsehkomödien: „Ein Drilling kommt selten allein“ und „Vier Drillinge sind einer zu viel“. Zwar erzielten beide Filme solide Marktanteile von 9,2 bzw. 8,7 Prozent, doch mit 630.000 und 730.000 Zuschauern lagen sie unter dem, was das Serienfinale von Rote Rosen kurz zuvor erreichte.
Wie das Fachportal Digital Fernsehen betont, ist damit deutlich geworden: Telenovela-Fans lassen sich nicht so einfach umgewöhnen. Die Bindung an die vertrauten Geschichten aus Lüneburg oder dem Fürstenhof ist stark – und der Wunsch nach täglicher emotionaler Routine lässt sich offenbar nicht durch einmalige Filmabende stillen.
Auch andere Sender kämpfen mit dem Sommerloch
Nicht nur die ARD sucht nach Alternativen. Auch Privatsender wie Sat.1 versuchen mit Formaten im Stil der erfolgreichen ARD-Telenovelas zu punkten. So wurde kürzlich das Serienformat „Die Spreewaldklinik“ neu ins Programm aufgenommen – ein romantisch angehauchtes Medizindrama mit familiärem Touch. Doch der Zuschauerandrang blieb verhalten: Nur 470.000 Menschen schalteten ein, was sogar unter dem lag, was das Format „Die Landarztpraxis“ zuletzt erzielt hatte.
Ob sich solche Serien langfristig etablieren können, ist fraglich. Viele Zuschauer scheinen nach wie vor das Original-Feeling von „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ zu bevorzugen – mit vertrauten Gesichtern, bewährten Drehorten und einem täglich fortschreitenden Erzähltempo, das Filmformate kaum bieten können.
„Rote Rosen“ bleibt Thema – trotz Pause
Trotz der Programm-Unterbrechung bleibt „Rote Rosen“ auch im Sommer ein Gesprächsthema. In Fan-Foren, auf Social Media oder in Regionalzeitungen wird über mögliche Wendungen spekuliert, vergangene Staffeln diskutiert und auf ein baldiges Wiedersehen gehofft. Die emotionale Bindung der Zuschauer an die Figuren und Geschichten ist stark. Viele empfinden den täglichen Serienmoment fast wie ein Ritual im Alltag – eine Gewohnheit, die jetzt für mehrere Wochen fehlt.
Das Branchenmagazin Digital Fernsehen weist in einem Kommentar darauf hin, dass gerade solche Serienformate einen stabilen Platz im öffentlich-rechtlichen Angebot einnehmen und eine verlässliche Zielgruppe bedienen. Zwar mögen Sportübertragungen oder Filme kurzfristig solide Quoten bringen – doch das langfristige Zuschauervertrauen gewinne man durch Serien, die über Jahre hinweg begleiten.
ARD riskiert emotionale Distanz – kommt der Zuschauer zurück?
Die Sommerpause von zwei Monaten wird für viele als mutiger, aber riskanter Schritt wahrgenommen. Zwar spart die ARD damit Produktionskosten ein – doch die Gefahr, Zuschauer an Streamingdienste oder konkurrierende Sender zu verlieren, ist real. Insbesondere bei Formaten wie „Rote Rosen“, die stark auf regelmäßige Ausstrahlung und den Aufbau langfristiger Handlungsbögen setzen, kann eine längere Pause dazu führen, dass das Interesse abflacht oder sich das Publikum nach Alternativen umsieht.
Nicht wenige fragen sich: Was erwartet uns nach der Pause? Wird der Wiedereinstieg nahtlos gelingen? Gibt es personelle oder inhaltliche Änderungen? Und wird es trotz Einsparungen weiter so hochwertig produziert wie bisher?
Der emotionale Wert der Telenovelas – mehr als nur Einschaltquoten
Während Kritiker oft auf sinkende Einschaltzahlen oder veraltete Erzählmuster hinweisen, wissen Fans, dass Formate wie „Rote Rosen“ oder „Sturm der Liebe“ mehr sind als bloße Unterhaltung. Sie bieten Verlässlichkeit, Vertrautheit und oft auch Identifikationspotenzial. Gerade ältere Zuschauer oder Menschen, die tagsüber zu Hause sind, empfinden die Serien als Fixpunkt im Alltag – eine Art „Fernsehfamilie“, die ihnen jeden Tag ein Stück Nähe vermittelt.
Umso härter trifft es viele, dass diese Routine nun zwei Monate lang unterbrochen wird. Manche reagieren mit Verständnis – andere mit Frust. Auf Plattformen wie Facebook äußern sich viele Fans kritisch über die Entscheidung, während andere die Gelegenheit nutzen, um verpasste Staffeln oder frühere Episoden online nachzuholen.
Ein Lichtblick am Horizont: Rückkehr im Herbst
Trotz der emotionalen und programmlichen Lücke ist eines sicher: Im Herbst 2025 kehren beide Serien zurück. Zwar steht ein exakter Termin noch nicht fest, doch nach bisheriger Planung sollen neue Folgen ab September wieder wie gewohnt über den Bildschirm flimmern – montags bis freitags um 14:10 Uhr (Sturm der Liebe) bzw. 14:55 Uhr (Rote Rosen) im Ersten.
Bis dahin bleibt den Fans nur die Hoffnung auf ein starkes Comeback – und die Geduld, den Sommer zu überbrücken.
Fazit:
Die Sommerpause der Telenovelas „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ stellt für die ARD einen drastischen Sparkurs dar – und für viele Zuschauer einen schmerzlichen Einschnitt. Die Alternativprogramme können das gewohnte Seriengefühl bislang nicht ersetzen, und viele Fans zählen bereits die Tage bis zur Rückkehr ihrer Lieblingsformate. Ob sich der vorübergehende Verzicht für den Sender langfristig auszahlt, bleibt abzuwarten – sicher ist nur: Die Liebe zur Serie bleibt, auch wenn der Bildschirm vorübergehend schweigt.