Tatort: Colonius – Ein Mord, eine düstere Vergangenheit und ein altes Geheimnis

 

Der Mord an einem bekannten Szenefotografen aus den 90er Jahren ruft bei Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) Erinnerungen an einen längst vergessenen Fall wach. Zusammen mit seinem Kollegen Norbert Jütte (Roland Riebeling, rechts) macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Vergangene Sünden holen die Täter ein

Drei Jahrzehnte nach ihrer wilden Partyzeit werden drei alte Freunde unerwartet wieder vereint – diesmal allerdings nicht aus Freude, sondern als Verdächtige im neuen Kölner Tatort: Colonius. Der ARD-Krimi wirft die zentrale Frage auf: Kann ein anständiges Leben nachträglich jede Schuld tilgen, oder wird die Vergangenheit mit der Zeit nur noch erdrückender?

Ein mysteriöser Mordfall mit Verbindungen zur Techno-Szene der 90er

Ein grausamer Mord erschüttert Köln: Der Fotograf Alex Schmitz wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk stoßen schnell auf eine Spur: Kurz vor seinem Tod hatte das Opfer in einer Suchmaschine die Namen mehrerer Personen recherchiert. Die Kommissare laden diese als Zeugen vor.

Es dauert nicht lange, bis sich eine Verbindung zur Vergangenheit offenbart: In den 1990er Jahren waren Christian (Thomas Loibl), Meike (Karoline Eichhorn) und René (Andreas Pietschmann) Teil der pulsierenden Techno-Szene. Sie trafen sich regelmäßig zu legendären Partys im Colonius-Turm – einem ikonischen Wahrzeichen Kölns. Auch Alex gehörte damals zum inneren Kreis, versorgte die Partygänger mit Drogen. Doch nach all den Jahren hatten sie keinen Kontakt mehr.

Ein altes Geheimnis kommt ans Licht

30 Jahre später führen die Ermittlungen die ehemaligen Freunde wieder zusammen. Während der Verhöre wird klar, dass sie alle etwas zu verbergen haben. Denn damals gehörte noch eine weitere junge Frau zur Clique: Gina. Doch sie verschwand spurlos – und niemand sprach jemals darüber.

Dreharbeiten in einem verlassenen Wahrzeichen Kölns

Der 266 Meter hohe Fernmeldeturm Colonius, einst mit Restaurant und Aussichtsplattform, steht seit Jahren leer und ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Teile der Dreharbeiten fanden in diesem ikonischen Gebäude statt. Die Folge zeichnet sich durch eine raffinierte Erzählweise aus, die zwischen den 90er Jahren und der Gegenwart wechselt: Einerseits eine exzessive, psychedelische Techno-Party, die außer Kontrolle gerät. Andererseits intensive, fast klaustrophobische Verhöre im Polizeipräsidium. Besonders für Freddy Schenk wird der Fall emotional aufwühlend – denn er war damals bereits bei den Ermittlungen vor Ort.

Eine packende Geschichte über Schuld und Verdrängung

Drehbuchautorin Eva Zahn stellt in dieser Episode die Frage nach der Zeit und ihren Auswirkungen:
„Was passiert mit Schuld, wenn Jahre vergehen? Wird sie weniger, nur weil ein jüngeres Ich die Tat begangen hat? Oder wächst sie mit der Zeit ins Unermessliche, weil eine gelebte Lüge immer schwerer wiegt?“

Durch geschickt inszenierte Zeitsprünge werden sowohl die jungen Charaktere der 90er Jahre als auch ihre älteren Gegenstücke in der Gegenwart gezeigt – Menschen, die mit den Konsequenzen ihrer damaligen Entscheidungen kämpfen.

Mit einer Mischung aus packendem Krimi, psychologischem Drama und einer faszinierenden Rückkehr in die 90er Jahre ist Tatort: Colonius ein Highlight für alle Krimi-Fans.

📺 Tatort: Colonius – Sonntag, 9. März, 20:15 Uhr im Ersten.

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